Arzneimittel

Die Facetten des Arzneimittelmarktes sind bereits seit der Gründung des Instituts ein Forschungsschwerpunkt des WIdO. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Preis- und der Verbrauchsentwicklung. Seit Jahren rangieren die Kosten für die Versorgung mit Medikamenten unter den drei ausgabenstärksten Leistungsbereichen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Auch sind die Arzneimittel der am stärksten wachsende Ausgabenbereich der GKV. Mit seinen Analysen schafft das WIdO mehr Transparenz und trägt dazu bei, die Qualität und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung zu verbessern. Über die Ergebnisse der Auswertungen berichtet jedes Jahr der Arzneiverordnungs-Report. Über die Entwicklung der Arzneimittelverordnungen und -kosten informiert der PharMaAnalyst.
Analysen zum Arzneimittelmarkt
Das WIdO analysiert laufend die Entwicklung der Arzneimittelpreise und das Marktgeschehen. Ziel ist es, Ursachen für Ausgabenentwicklungen zu ermitteln und Wege für eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig sichere und wirtschaftliche Versorgung mit Medikamenten in Deutschland aufzuzeigen. Gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin untersucht und vergleicht das WIdO außerdem die Arzneimittelpreise in Europa.
Analysen zum Arzneimittelverbrauch
Die Untersuchung des Arzneimittelverbrauchs der GKV-Versicherten in Deutschland ist seit Beginn der 1980er-Jahre ein zentrales Forschungsfeld im WIdO. Die Analysen betreffen unter anderem den Verbrauch nach Alter und Geschlecht, nach Arztgruppen oder den Verbrauch von Antibiotika. Ziel ist es, mit den in Deutschland verfügbaren Daten – sowohl Rezepte als auch Klassifikationsdaten – Transparenz über Entwicklungen und Hintergründe beim Arzneimittelverbrauch herzustellen.
Arzneiverordnungs-Report 2019

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen lagen 2018 inklusive der Zuzahlung der Versicherten bei 41,2 Milliarden Euro, ein deutliches Plus von 1,2 Milliarden Euro oder 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch wenn die Ausgaben für stationäre Behandlungen den größten Posten darstellen, weisen die Ausgaben für Arzneimittel seit 2000 mit einem Zuwachs von 93 Prozent, also nahezu einer Verdopplung der Ausgaben, die stärkste Steigerung auf.
Arzneimitteltherapiesicherheit
Viele Analysen des WIdO zielen darauf ab, die Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland zu erhöhen. Dabei geht es vor allem darum, mögliche Versorgungsdefizite zu erkennen und die Risiken für Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern. So stellt das WIdO mit pharmPRO© Informationen für Ärzte bereit, in die aktuelle Verordnungsentwicklungen und neue pharmakologische Erkenntnisse einfließen.
Methoden
Das WIdO legt viel Wert auf die Entwicklung von Methoden für Untersuchungen im Arzneimittelmarkt. Sie sind wichtige Pfeiler für die Arbeit des Instituts. So werden die Klassifikation von Arzneimitteln nach dem international gebräuchlichen ATC-System und die Berechnungen von Tagesdosen (DDD) zur standardisierten Verbrauchsmessung für den deutschen Markt adaptiert. Das WIdO trägt außerdem zur Weiterentwicklung von Routinedatenanalysen im Rahmen der Arzneimittelanwendungsforschung bei.
Kooperationen
Von Analysen des Arzneimittelmarktes und Arzneimittelverbrauchs des WIdO, seiner Expertise auf diesen Gebieten und der umfassenden Datenbasis profitieren auch nationale und internationale Institutionen. Umgekehrt fließen häufig Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Kooperationen des Instituts in seine Auswertungen ein.
Dienstleistungen für das AOK-System
Das WIdO richtet sich mit vielen seiner Aktivitäten an die Institutionen im Gesundheitswesen und an die interessierte Fachöffentlichkeit. Als Teil des AOK-Bundesverbandes nimmt es aber auch Aufgaben im Dienste der AOKs wahr. Die im WIdO aufbereiteten Daten und Analysen unterstützen die AOKs dabei, fundierte Entscheidungen auf verlässlicher Grundlage zu treffen und Prozesse effizient zu organisieren.